Presseerklärung COVID-19 – Lehren aus lokaler und globaler Perspektive
COVID-19 stellt seit Beginn des letzten Jahres eine beispiellose globale Herausforderung nicht nur für den Gesundheitssektor gerade in armen Ländern, sondern auch für die Weltentwicklungsziele dar.
Das Gebot ist die Rettung jedes bedrohten Menschen auf der ganzen Welt. Dies ist nur durch kostenfreie medizinische Versorgung Aller und patentfreien und gleichen Zugang zu Impfstoffen, Medikamenten für Alle möglich.
„Eine Abkehr von Profitorientierung und Privatisierung im Gesundheitssystem ist dazu notwendig. Der Wettbewerb der Krankenhäuser untereinander hat zur systematischen Ausdünnung der Personalkapazitäten vor allem in der Pflege geführt. Die Folge ist ein zunehmender Mangel an Intensivbetten, so dass Bedürftige nicht mehr gut versorgt werden können.“ erklärt der Gesundheitsexperte Dr. Jan Salzmann vom PHM Deutschland.
Der öffentliche Gesundheitsdienst muss gerade dort gestärkt werden, wo Ressourcen zum Schutz der Gesundheit und zur Pandemieabwehr eingeschränkt sind: in Gefängnissen, Sammelunterkünften für Geflüchtete, Altenpflegeheime oder in Betrieben mit prekären Beschäftigungsverhältnissen.
Muss also nur global gedacht, aber national gehandelt werden? „Nein, denn wenn wir nur die eigene Gesellschaft, das eigene Land oder den eigenen Kontinent bei der Bekämpfung der Pandemie und ihrer direkten und indirekten Folgen im Fokus haben, werden wir scheitern. Eine gesunde Zukunft für alle Menschen wird erst möglich, wenn wir uns als Weltgemeinschaft verstehen und handeln“, wie Dr. Lukas Herrmann erklärt.
Hierfür ist neben einer „humanitären Nothilfe“ die konsequente Umsetzung der Sustainable Development Goals (SDGs) sowie das Menschenrecht auf den höchstmöglichen Gesundheitszustand, das in der universalen Erklärung der Menschenrechte und im Internationalen Pakt über wirtschaftliche, soziale und kulturelle Rechte der Vereinten Nationen verankert ist, unabdingbar.
„Patente sind Monopole und bedeuten, dass Impfstoffe und Medikamente knapper und teurer werden. Daher wird das Ziel einen gleichen und freien Zugang für alle Menschen weltweit zu schaffen verfehlt und die Pandemie kann nicht beendet werden“, wie Dr. Christiane Fischer, die 1. Vorsitzende des PHM Deutschland erklärt.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) spielt eine entscheidende Rolle, wenn die Pandemie weltweit beendet werden soll. Nur durch eine Steigerung der Beiträge der Mitgliedsstaaten zur Sicherung ihrer finanziellen Unabhängigkeit und Handlungsfähigkeit kann die WHO als multilaterale Akteurin eine koordinierende Rolle in allen Fragen globaler Gesundheit gerade auch bei der Impfstoffverteilung einnehmen. Denn momentan besitzen lediglich 10 Länder 80% des weltweiten Impfstoffs.
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