GID Nr. 275: „Aus Korn wird Kapital – Wirtschaftliche und politische Interessen rund um Gentechnik“
Sehr geehrte Leser*innen und Interessierte,
wir möchten Sie auf die neueste Ausgabe des Gen-ethischen Informationsdienstes
(GID MAGAZIN)* aufmerksam machen, die soeben erschienen ist:
GID Nr. 275: „Aus Korn wird Kapital – Wirtschaftliche und politische Interessen rund um Gentechnik“
In Kürze wird auf EU-Ebene eine Entscheidung erwartet, mit der sich der Umgang mit gentechnisch veränderten Organismen in der EU grundlegend ändern könnte. Die meisten Pflanzen, die mittels neuer Gentechnik wie CRISPR-Cas entwickelt wurden, könnten dann nicht mehr unter die bestehenden Regeln fallen. Mögliche Risiken für Umwelt und Gesundheit würden fortan bei diesen Pflanzen nicht mehr überprüft und eine Pflicht zur Kennzeichnung der Produkte könnte entfallen – mit weitreichenden Folgen für die gentechnikfreie Lebensmittelproduktion und den Saatgutmarkt. So fördert der Einsatz von Gentechnologien die Macht weniger Konzerne über das Saatgut – in Europa und weltweit. Denn diese Technologien entstehen nicht im luftleeren Raum. Ihre Entwicklung und Anwendung sind geprägt von globalen Machtverhältnissen und hegemonialem Wissen. Mit diesen wirtschaftlichen und politischen Zusammenhängen rund um Gentechnik befasst sich das neu erschienene GID MAGAZIN.
Die kanadische Ökonomin Jennifer Clapp analysiert die Macht der großen Agrarunternehmen Bayer, Coverta und Co auf dem internationalen Saatgutmarkt. Ob die Tech-Unternehmen aus dem Silicon Valley die Marktmacht der großen Konzerne aufbrechen könnten, schildert die US-amerikanische Soziologin Julie Guthman im Interview. Judith Düesberg, GeN-Expertin für Landwirtschaft und Lebensmittel, diskutiert die globalen Machtverhältnisse in der Saatgutentwicklung am Beispiel von gentechnisch verändertem Mais in Südafrika. In einem weiteren Artikel berichtet sie über neue sozialwissenschaftliche Erkenntnisse über die unterschätzte Bedeutung von Regulierung für Gesellschaft und die Wirtschaft selbst. Das Magazin bietet auch einen Beitrag über neue Wege in der ökologischen Pflanzenzüchtung.
Darüber hinaus enthält die Ausgabe Berichte über fragwürdige genetische Geschlechtstests im Frauensport und gesetzliche Unstimmigkeiten bei späten Schwangerschaftsabbrüchen nach pränataler Diagnostik.
Der GID 275 kann ab sofort teilweise online [1] eingesehen und als Printversion bestellt werden unter: Tel: 030 – 685 70 73, E-Mail: gid@gen-ethisches-netzwerk.de oder direkt im Onlineshop [2].
Wenn Sie in Ihrer Publikation auf den GID aufmerksam machen wollen, senden wir Ihnen gerne ein kostenloses Rezensionsexemplar zu.
Herzlichen Dank und viele Grüße
die GID-Redaktion
[1] https://www.gen-ethisches-netzwerk.de/publikationen/gid/275
[2] https://shop.gen-ethisches-netzwerk.de/12-gid-zeitschrift
* Der Gen-ethische Informationsdienst (GID MAGAZIN) ist die Fachzeitschrift des Gen-ethischen Netzwerks (GeN). Er erscheint seit 1985 und bietet ein breites Spektrum an kritischen Informationen zu den Entwicklungen in Bio-, Gen- und Fortpflanzungstechnologien. Er enthält aktuelle Berichte, Diskussionen und Informationen, Hinweise zu Neuerscheinungen und Veranstaltungen. Der GID erscheint derzeit viermal im Jahr und das Einzelheft kostet 8,50 Euro.